Der Stadtbach hat sein neues Bett
Alex Tschäppät setzt Krebse aus
26. Juni 04

Zwischen dem Kleefeld und Niederwangen schlängelt sich seit kurzem der renaturierte Stadtbach durch die Gewerbe- und Dienstleistungslandschaft. Die Stadt Bern hat hier den früher mit Betonplanken gezähmten Stadtbach in ein attraktives Biotop für Flora und Fauna verwandelt.

Neu tummeln sich Flusskrebse in diesem Gewässer. Gemeinderat Alexander Tschäppät setzte bei der vom Verein zur Förderung von Bümpliz/Bethlehem/Bottigen/ Riedbach (VFBB) organisierten Begehung vom letzten Samstag mehrere vom Kantonalen Fischereiinspektorat gezüchtete etwa 5 Zentimeter grosse Flusskrebschen im Stadtbach aus. Thomas Vuille, Bereichsleiter Fischerei, zeigte dem Berner Gemeinderat gekonnt, wie die kleinen Beisserchen mit den Furcht erregenden Scheren aus dem Transportkübel zu nehmen und dem Bach zu übergeben sind. Zwar wollten sich keine Bachforellen zeigen, indessen waren für die Laien die von Vuille in Schaugläsern gezeigten Würmchen, Schnecken, Egel, etc. mindestens so beeindruckend wie die Scheren der Krebse.

Der Stadtbach wird gemäss Vuille als Fischgewässer verpachtet. Jedes Jahr werden Jungfische eingesetzt und ausgewachsene Bachforellen finden ihren Weg zu den Fischliebhabern. Die Biologin Sabine Tschäppeler referierte ihrerseits über die zu erwartende Entwicklung der mit Aarekies geschaffenen Pionierflächen. Sie erklärte dem zahlreich erschienen Publikum, wie zum Beispiel der mit unserem Speisesalat verwandte Kompasslattich seine Blätter von der direkten Sonneneinstrahlung abwendet und so an trockenen Standorten überleben kann.

Damit es aber soweit kommen konnte, brauchte es viel Vorarbeit des federführenden städtischen Tiefbauamtes und des Projektverfassers Roland Steiner. Seit 2002 wurden bei den Bauarbeiten 6’500 Kubikmeter Aushub wegtransportiert, 4’000 Kubikmeter Aarekies vom Schwellenmätteli eingebaut, 60 Wurzelstöcke entfernt und Werkleitungen verlegt. Die 700 Meter Stadtbach - Renaturierung kostete die Stadt 650'000 Franken. Zwei Drittel dieser Kosten übernahmen der Bund, der Kanton und die Anlieger (Infrastrukturbeiträge). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begehung des Vereins zur Förderung von Bümpliz/Bethlehem/Bottigen/Riedbach (VFBB) waren sich einig: die Stadt Bern setzte für künftige Renaturierungen am Stadtbach und am Moosbach einen eindrucksvollen Markstein.

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Der Stadtbach ist noch nicht fertig saniert - im Kleefeld solle es weiter gehen....

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