Die Siedlung Bethlehemacker

Die Wohnsituation in Bem um 1943 wird als dramatisch geschildert. Die Wohnungsnot wurde verursacht durch den grossen Raumbedarf der Eidgenössischen Verwaltung und durch starke Bevölkerungszunahme bei sehr geringem Wohnungsbau. Die Kommission für den Stadtausbau begegnete dem Problem mit einem Projekt von Architekt Reinhard und Baumeister Herzog für Reihen- und Doppelhäuser auf dem Gemeindeland des Bethlehemackers.

Die Häuser benötigten eine Bauzeit von wenigen Monaten und wurden sehr günstig erstellt. Auf der Grundlage eines Bebauungsplanes wurden ein Alignementsplan sowie Sonderbauvorschriften ausgearbeitet. Darin vorgesehen waren u.a. eine Allee entlang der Murtenstrasse sowie eine einheitliche Siedlungsgestaltung. Der. Überbauungsvorschlag beruhte auf dem Vorbild der Gartenstadt mit kollektiven Aussenräumen und gemeinsamen Anlagen sowie Pflanzgärten. Der mittlere Teil der Siedlung wurde in den Jahren1944-1948 erbaut. Bauherr war die Genossenschaft der Bau- und Holzarbeiter und zu einem kleinen Teil die Einwohnergemeinde. Zugunsten der Errichtung eines dringend notwendigen Schulhauses wurde auf die Realisierung des westlichen Teils der Bebauung verzichtet.

Im östlichen Teil wurde ein Kiesgrubenbetrieb eröffnet. Deshalb wurde auch der vorgesehene Quartierplatz mit dem Einkaufsladen nicht realisiert. 1959 regte Architekt Reinhard im Auftrag der Familienbaugenossenschaft die Überbauung des Kiesgrubenareals unter Einbezug eines Teils der bestehenden Reiheneinfamilienhaussiedlung an. Die Ausnutzung des Terrains (Ausnutzungsziffer 0.2) sollte mit dem Bau von Hochhäusern auf eine Ausnützungsziffer von 1.0 erhöht werden. Das Stadtplanungsamt äusserte sich kritisch zu diesem Projekt. Trotzdem wurden 1969-76 die Hochhaussiedlung Bethlehemacker II erstellt.


Kontraste und Extreme im Bethlehemacker

Mit dem Coop heim&hobby besteht heute im Bethlehemacker ein überregionaler Fachmarkt mit Einkaufszentrum. Aufgrund der ungünstigen Verkehrserschliessung und der mangelnden öV-Erschliessung sind beträchtliche negative Einwirkungen auf die anliegenden Wohnquartiere zu verzeichnen.

Auf dem Areal der vor zwei Jahren weggezogenen Firma Brebeton an der Eymattstrasse im Bethlehemacker - vis-à-vis des Coop-Centers laufen weitere Planungen. Zunächst sollte ein rund 9000 Quadratmeter grosses Zentrum für Fitness, Freizeit und "Erlebnisgastronomie" entstehen. Ebenfalls an der Eymattstrasse will Coop eine Tankstelle mit Verkaufsgeschäft und sechsplätziger Autowaschanlage errichten - obschon heute im Quartier im Übermass Tankstellen vorhanden oder im Bau sind und der lokale Bedarf längst gedeckt ist.

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Kontakte:

Quartierverein Bethlehemacker

QBB-Vertretung: Juerg Moser


Bethlehemleist

QBB-Vertretung: Alfred Knoeri