Das Dorf im Westen mit Grossstadtcharakter
Bern-Gäbelbach

Über 30 Jahre sind es her, seit im Westen Berns statt einer Mülldeponie die Satellitenstadt Gäbelbach entstanden ist. Im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten hat die Siedlung einen "Dörfli"-Charakter bewahrt, ja gar noch vertieft. Heute ist sie ihren Bewohnern heimelige Gemeinschaft genauso wie anonymes Rückzugsgebiet.


3300 Menschen zogen Ende der 60er Jahre im Gäbelbach ein. Sie wurden auf engem Raum in kurzer Zeit zusammengewürfelt, alle mit ihrem ganz individuellen Gepäck, materieller wie geistiger Natur. Nun, dreissig Jahre später, zeigt sich deutlich, dass hier eine Gemeinschaft gewachsen ist, in der es Platz für alle hat. Es gibt zwischen dreissig und vierzig Interessengruppen, die sich mehr oder weniger regelmässig treffen. Kerzenziehen, Orchester, Skifahren - die Palette ist breit. Jung und alt, Italiener und Türken, schlossen sich zu Gruppen zusammen, um gemeinsamen Interessen nachzugehen. Das Gemeinschaftszentrum Gäbelbach bietet sowohl Hilfe wie auch Räumlichkeiten.

Junge Architekten, geprägt von der modernen Architektur, wollten grosszügige Stadträume mit hellen Wohnräumen schaffen, in denen nicht mehr das eigene Gärtchen gepflegt, sondern in Gemeinschaftsräumen soziales Verhalten geübt werden sollte. Hans und Gret Reinhard sowie Eduard Helfer - bekannt für die "Helferhäuschen" - standen in dieser Tradition. Im Westen Berns erhielten sie mit den Überbauungen Tscharnergut und Gäbelbach die Gelegenheit, Wohnungen für rund 7500 Personen - also eine kleine Stadt - zu bauen. Gleichzeitig waren die Infrastrukturanlagen zu schaffen.

Erstmals wurden im grossen Massstab vorfabrizierte Bauelemente eingesetzt. Aus heutiger Sicht ist es erstaunlich, wie eine damals weitgehend noch durch agrarische Vorbilder geprägte Bevölkerung dazu motiviert werden konnte, in die Wohnungen einzuziehen.
Wenn heute die Überbauung Gäbelbach als herausragendes Bauwerk gewürdigt wird, dann deshalb, weil ihm ein sozialer Gedanke zugrunde liegt, der noch heute trägt. Berns Westen könnte ganz anders aussehen, wenn allein die Spekulanten das Sagen gehabt hätten: sterile Wohntürme, öde Aussenräume, Highways und nicht zuletzt eine Anhäufung unkontrollierbarer sozialer Probleme.


zurück

 

 

 

 

 

 

 

www.gaebelbach.ch

info@gaebelbach.ch

Gemeinschaftszentrum Gäbelbach:
gaebelhus@yahoo.com

Café Gäbelhus Öffnungszeiten: Montag - Freitag 08.30 - 11.00
14.00 - 18.00
Samstag 09.00 - 12.00
14.00 - 17.00
Auskunft unter Telefon:
031 / 991 55 12