Poststellennetz im Stadtteil VI
Bümpliz gut, Bethlehem nicht ideal?

4. April 02
Laut der Standortstudie der schweizerischen Post gilt der Postfilialstandort "3018 Bümpliz" als gut - im Gegensatz dazu sei der Standort der Postfiliale "3027 Bethlehem" im Zentrum Tscharnergut nicht ideal.

Die Post überlegt sich deshalb, ihre Filiale näher an die Verkehrsströme, vermutlich zum Zentrum Riedbachstrasse, zu verlegen. Dies erklärte Bruno Roos, Projektleiter für die Überprüfung des Poststellennetzes in der Stadt Bern den Mitgliedern der Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem.

In Brünnen habe sich die Post eine Fläche im neuen Einkaufszentrum "Westside" reserviert, die aber nicht als Ersatz für die Post im Tscharnergut dienen werde. Über die Zukunft der beiden Bottiger Postfilialen gibt es (noch) keine Ausagen. Im Projektverlauf werden aber zu den Postfilialen 3019 und 3020 Festlegungen folgen. Gemäss Bruno Roos bilden die Resultate der umstrittenen Postnetzstudie eine Diskussionsgrundlage, auf deren Basis das neue Poststellennetz der Stadt Bern erarbeitet wird.

Jolanda Weber, Präsidentin des Mieter- und Quartiervereins Tscharnergut zeigte sich "in Bezug auf die Zukunft der Post Bethlehem im Tscharnergut etwas beruhigter als auch schon: offensichtlich lasse die Post mit sich reden". Wie Peter Rothenbühler, QBB Vertreter der "Grünen/freie Liste" (GFL) sagte, sind viele BümplizerInnen mit der Dienstleistung "ihrer" Poststelle 3018 überhaupt nicht zufrieden: "KundInnen müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen und es hat keine Parkplätze".

Dieser Kritik mochte der Bümplizer Posthalter Jeanpierre Althaus nicht widersprechen: er sei sich gewisser Probleme bewusst und man arbeite daran. Bruno Roos stellte im Rahmen der Überprüfung des Poststellennetzes auch qualitative Verbesserungen für die Posfiliale in Bümpliz in Aussicht. Die QBB will nun den Umbau des Poststellennetzes im Stadteil VI mit einem aus ihen Mitgliedern gebildeten "Sektorenausschuss" bearbeiten und kritisch begleiten.

Post will wie MIGROS oder COOP "Verkäuferin" werden
Das Thema Reduktion der Anzahl Poststellen in Bern hat in der Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem (QBB) einiges an Emotionen ausgelöst. Bruno Roos, Projektleiter der Post zur Überprüfung des Poststellennetzes in Bern, nahm sich deshalb an der letzten QBB Sitzung vor, den QBB Mitgliedern die Beweggründe der Post für den Postumbau zu erklären. Ausgangspunkt sei die Liberalisierung des Postsektors. Die Post habe Konkurrenz bekommen, z.B. die Deutsche Post (Paketpost). Im Jahr 2006 werde vorausssichtlich die Monopolgrenze für Briefe verschwinden.

Die Post müsse einen "service public" erbringen und sebsttragend sein. Von der Post werde ein "ausreichender Unversaldienst mit distanzunabhängigen Preisen für das ganze Versorgungsgebiet - auch in Randregionen - verlangt. Alle Geschäftsbereiche müssten sebsttragend sein, dh. auch innerhalb der Postgeschäftsbereichen dürfe kein Ausgleich vorgenommen werden. Das Postgesetz mache keine Vorschriften in Bezug auf die Poststellendichte.

Die Post wolle "Verkäuferin" wie Migros oder COOP werden und suche zusätzliche Produkte, wie zB. Papeterieartikel, die auf den Poststellen verkauft werden. Das Poststellennetz solle umgebaut werden und gleichzeitg müsse Wachstum generiert werden. Nur mit Wachstum könne die Post überleben, da die Kerndienstleistungen Briefpost, Pakete mehr Konkurrenz erfahren werden. Letztes Jahr gab es erstmals weniger Briefpost. Albert Krienbühl (Präsident der QBB) brachte es in der Diskussion auf den Punkt: "seit die beste Kuh - die heutige Swisscom - nicht mehr im Stall sei, habe die Post ein Problem".

QBB verlangt Aussprache
Poststellen: Ausbau statt Abbau!
4. Februar 02

Die Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem QBB ist mit der Idee der Post, die Filiale im Tscharnergut zu schliessen bzw. die Bethlehempost zum Holenackerplatz zu verschieben, überhaupt nicht einverstanden.

Die QBB stellt die die Berechnung der durchschnittlichen Distanz zur nächsten Poststelle in Frage. Die Post schreibt in ihrem Bericht, dass die durchschnittliche Distanz zur Poststelle von 411 m auf 511 Meter ansteigen werde. Für Bethlehem kann das nicht stimmen. Das langezogene Quartier Bethlehem mit seinen 12'000 Einwohnern und vielen Arbeitsplätzen erfordert eine weitere Poststelle in Brünnen. Eine Auslagerung der Poststelle aus dem Tscharnergut ist nicht zu verantworten. Dies würde das Ende für das Zentrum Tscharnergut bedeuten. Zudem handelt es sich bei der Poststelle 3027 um eine "Lehrlingspost".

Die QBB wehrt sich generell gegen eine postalische Unterversorgung des Westens der Stadt Bern. Die Dienstleistungen der Poststelle Bümpliz seien umgehend zu verbessern. Um die "notorisch langen Wartezeiten" zu verringern, sei sogar ein Ausbau des Schalterraumes erfoderlich. Mit einer besseren Organisation des Aussenraumes sollte ausserdem die "Kalamität" mit den Parkplätzen verbessert werden. Das Gewerbe ist generell für die vermehrte Nutzung des Postabholdienstes anzusprechen. Die QBB findet es wichtig, die besonderen postalischen Probleme des Westens der Stadt Bern gesondert zu behandeln und keine weitere Benachteiligung des Stadtteils VI zuzulassen.

An der QBB Sitzung vom 11. März 2002 wird die Post mit ihrem Konzept der QBB und Red und Antwort stehen. Die QBB wird in der städtischen Begleitgruppe mitwirken. Indes müssten "die besonderen Bedürfnisse von Bern West" in einer separaten Arbeitsgruppe zusammen mit Interssierten QuartierbewohnerInnen und dem Gewerbe aus den westlichen Quartieren der Stadt noch bearbeitet werden.

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SP gegen Poststellenverlegung

7. Dezember 01

Die SP Bümpliz Bethlehem wehrt sich in einer Resolution und mit einem offenen Brief an den CEO der Post, Ulrich Gygi gegen die Ausdünnung des Poststellennetzes im Westen der Stadt Bern. Für Bümpliz und Bethlehem (samt geplanter Grossüberbauung Brünnen) mit weit über 30'000 Einwohnern seien zwei Poststellen ungenügend.

Schon heute sei die Poststelle in Bümpliz in den Stosszeiten überlastet. Zudem plane man offenbar, die Post Bethlehem an einen "attraktiveren Standort" beim Holenacker zu verlegen. Noch am 21. November wurde an der Orientierungsversammlung zu Brünnen von den Planern eine eigene (zusätzliche) Poststelle in Brünnen in Aussicht gestellt.

Tatsächlich gefärdet die Post mit dem Wegzug von der Fellerstrasse das Ladenzentrum Tscharnergut in seiner Existenz. Ein schrittweiser Abbau dieses kleinen Verkaufs- und Dienstleistungszentrums gefährdet vor allem für ältere und nicht motorisierte Bewohnerinnen und Bewohner den Zugang zu Verkaufsdienstleistungen des täglichen Bedarfs.


Poststelle Fellerstrasse muss umziehen
20. November 01

"Die Swissair war Imageträger für unser Land, Identität stiftendes Sinnbild. Tradition und nationale Identität sind aber keine Überlebensgarantien, wie wir jetzt erfahren mussten. Auch die Post ist ein nationales Symbol, wohl etwas weniger glanzvoll als die Swissair, dafür tiefer verwurzelt. Doch die Existenz der Schweizer Post ist nicht in Stein gehauen, auch sie könnte vielleicht einmal gegroundet werden." meinte Postboss Ulrich Gygi gegenüber den Medien.

Das Filialnetz der Schweizerischen Post gehört zu den dichtesten der Welt. Die über Jahrzehnte gewachsene Netz-Struktur entspräche vielerorts weder dem Kundenverhalten noch dem Gebot der Eigenwirtschaftlichkeit. Die Konkurrenz erhöhe den wirtschaftlichen Druck im nicht monopolgeschützen Pflichtbereich der Post. Die weitere Liberalisierung der Europäischen Postmärkte würde diesen Druck bei sinkender Monopolgrenze für Briefe und Pakete verschärfen. Ein Umbau des Poststellennetzes sei deshalb zwingend.

Durchschnittlich hundert Meter weiter zu Fuss
In der Stadt Bern bleiben gemäss der Analyse zehn Poststellen an ihren gewohnten Standorten bestehen. Neun werden an einen attraktiveren Standort verschoben, wobei drei Poststellen mit einer anderen zusammengelegt werden. Sechs Poststellen sollen geschlossen werden. Insgesamt verschwinden auf städtischem Gebiet neun von 25 Poststellen. Für die Kundinnen und Kunden erhöht sich dadurch der Weg zur nächsten Poststelle durchschnittlich um 101 auf neu 511 Meter.

Die beiden Poststellen von Bümpliz-Bethlehem sollen erhalten bleiben. Die Poststelle an der Fellerstrasse soll jedoch Richtung Brünnen verschoben werden. Laut dem publizierten Plan käme die Poststelle neu ins Ladenzentrum Bethlehem zu liegen, im Text wird jedoch von einem Standort in Brünnen gesprochen..

Die beiden Poststellen Bern 19 Oberbottigen und Bern 20 Riedbach befinden sich in ländlichem Gebiet. Sie werden deshalb nicht nach den gleichen Kriterien beurteilt. Ob diese Poststellen als Filialen weitergeführt oder deren Dienstleistungen als Haus-Service erbracht werden, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

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wie wir künftig täglich 100 Meter mehr zurücklegen sollen