Der Bahnhof SBB
Bern Bümpliz Süd verkommt mehr und mehr
Jetzt handelt die Quartierkommission
10.
Dezember 02
Bewohner, Pendler
und Besucher stellen mit mehr oder weniger Abscheu fest: der Bahnhof Bümpliz
Süd verkommt mehr und mehr. Die Mitglieder der Quartierkommission
Bümpliz/Bethlehem (QBB) kritisieren den Zustand der Anlagen, vor
allem am Wochenende. Die Unterführung sei oft voller Abfall. Billettautomaten,
Fahrpläne und Infotafeln seien versprayt, zerschlagen und unbrauchbar
gemacht.
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In
den letzten 3 Jahren waren im Bereich Bümpliz Süd sieben
Brandstiftungen zu verzeichnen.
Nicht
auszudenkenen, was passiert, wenn sich die SBB entgültig verabschieden.
Bild:
Brand Lagerhausweg 41,
2. November 01
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Es sei eine Frage
der Zeit, bis die leer stehende Wohnung wiederbesetzt" werde.
Leider geht es noch einige Zeit, bis der geplante Avec-Laden gebaut wird.
Das Lebensmittelgeschäft und das Café Spectacolo würden
zur Belebung des Platzes führen und die Vandalen verdrängen,
wie die QBB weiter schreibt. Der künftige Ladenbetreiber sollte bestrebt
sein, die nähere Umgebung seines Geschäftes sauber zu halten.
Eigentlich sollte
der Avec-Laden längst stehen
Das Baubewilligungsdossier wanderte vom Regierungsstatthalter bis zum
Bundesamt für Verkehr, welches über das Baugesuch nach Eisenbahnrecht
zu entscheiden hat. Und da liegt es nun. Schon über ein Jahr. Indessen
soll, gemäss Mitteilung in der BZ vom 20. November, bis Ende Jahr
die Baubewilligung eintreffen. Die Quartierkommission ersucht die Stadt
Bern (Tiefbauamt) und die SBB (Liegenschaftsdienst) auf, alles daran zu
setzen, die Erneuerung des Bahnhofes nach dem Erhalt der Baubewilligung
rasch voranzutreiben. Für die Übergangszeit - bis der neue Bahnhof
steht - erwartet die QBB eine deutliche Verstärkung der Reinigungsanstengungen
(insbesonsdere am Wochenende). Weiter fordert sie die Zuständigen
bei SBB und Stadt auf, trotz bevorstehendem Umbau den Unterhalt der Anlagen
im jeweiligen Verantwortungsbereich nicht zu vernachlässigen.
vorher:
Sanierung des Bahnhofs Bümpliz-Süd
AVEC von Schuldenbremse ausgebremst
3. November 02
120 Bahnhöfe
sollten 2003 saniert werden - daraus wird aus Spargründen nichts.

Insgesamt 630 Stationen
wollten die SBB in den nächsten Jahren sicherer machen und freundlicher
gestalten. Die vom Volk beschlossene Schuldenbremse führt nun dazu,
dass die Bümplizerinnen und Bümplizer voraussichtlich weiterhin
mit dem siffigsten Bahnhof der Schweiz leben werden müssen - eine
katastrophale Visitenkarte für den öffentlichen Verkehr!

Die "Abschuss"-Liste
Laut SBB können 120 Stationen im nächsten Jahr nicht saniert
werden. Auf der unveröffentlichten Liste der SBB mit den betroffenen
Stationen, die die SonntagsZeitung veröffentlichte, sind wegen Planungsunsicherheiten
derzeit noch rund 150 Stationen aufgeführt. Die Liste soll bis Mitte
November auf 120 Stationen bereinigt sein. Die betroffenen Bahnhöfe
verteilen sich übers ganze Land; keine Region kommt ungeschoren davon.
Bümpliz-Süd und Niederwangen stehen darauf.
Katastrophaler
Umgang mit dem Kunden
Bahnhöfe sind nicht nur die Visitenkarten des öffentlichen
Verkehrs, hier entscheidet sich letztlich auch, welches Verkehrsmittel
benutzt wird. Dass der Bahnhof Bümpliz-Süd den Anforderungen
der Bahnkunden nicht entspricht, ist offensichtlich. Mit 30'000 Einwohnern
und über 10'000 Arbeitsplätzen dürfte man annehmen, dass
Bümpliz auch bei den SBB als wichtiges Kundenpotenzial erkannt würde....
Dabei ist die S1 die
stärkste Line der S-Bahn Bern und eine der stärksten Linien
des SBB-Regionalverkehrs überhaupt. Bümpliz-Süd stellt
mit Sicherheit eine der frequenzreichsten Stationen der Linie dar. Die
Treue der Kundinnen und Kunden wird bei den SBB mit der siffigsten Station
der Schweiz belohnt!
Seit Jahren werden
die Dienstleistungen am Bahnhof Bümpliz-Süd systematisch runtergefahren.
Kundeninformationen bei Verspätungen oder Zugsausfällen(!) sind
nur sporadisch und auf Anfrage erhältlich (oranger Kasten am Perron;
bitte sich erst nach 10 Minuten Verspätung melden, sonst nervt sich
der Fahrdienstleiter). Das episodisch anwesende Personal, welches sich
offensichtlich routinemässig auf die bevorstehende Pensionierung
vorbereitet, lässt sich die ausgedehnete Kaffepause auch dann schmecken,
wenn die Kunden ohne Informationen auf dem Perron herumirren und auf ausgefallene
Züge warten.
Dieser Bahnhof
ist eine Zumutung
Jeden Sonntagabend
gleicht der Bahnhof Bümpliz-Süd einem Schlachtfeld. Die Unterführung
ist voller Abfall, Hundekot und Pferdeäpfel. Das Abbruchmobiliar,
welches die SBB wohl aus Restposten zusammengetragen und aufgestellt haben,
liegt weit verstreut in der Gegend herum. Abfall liegt überall. Billettautomaten,
Fahrpläne und Informationstafeln sind versprayt, zerschlagen und
unbrauchbar gemacht.
Wer hofft, dass die
Sache wenigstens am darauf folgenden Montag wieder in Ordnung gebracht
wird, irrt. Der Billettautomat ist schon seit Wochen versprayt und vollgetagt.


Wie geht es weiter?
Noch ist offen, wie
weit das Parlament in der Budgetdebatte die bundesrätlichen Vorgaben
korrigieren wird. Die Vorarbeiten in den Unterkommissionen der Finanzkommission
zeigen klar: Die Bahnen dürften kaum mehr Geld bekommen (womit die
Auffrischung definitiv verschoben würde). Mehr Geld erhält allenfalls
der Strassenbau: Starke bürgerliche Kräfte versuchen, zusätzliche
Millionen dorthin zu lenken.
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