Die Lokale Agenda
21 der Stadt Bern
05. Juni 02
Die Lokale Agenda 21 (LA 21) der Stadt Bern ist startbereit. Der Gemeinderat
hat die nachhaltige Entwicklung als Klammer über seine Legislaturplanung
2000 - 2004 gelegt und die Direktion für Bildung, Umwelt und Integration
beauftragt, eine LA 21 für eine zukunftsfähige Stadt Bern zu
entwickeln. Diese orientiert sich an den Grundsätzen der UNO-Konferenz
von 1992 über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro. Sie hat zum
Ziel, in allen Politikfeldern der Stadt die Idee der nachhaltigen Entwicklung
umzusetzen, das heisst ökologische, ökonomische und soziale
Kriterien gleichermassen zu berücksichtigen. Planen und Handeln sollen
bewusst darauf ausgerichtet sein, den nachfolgenden Generationen eine
lebenswerte, Stadt zu erhalten.
Folgende Projekte,
welche die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllen und partizipativen
Charakter haben, d.h. die Bevölkerung bzw. die Betroffenen aktiv
beteiligen, sollen die hinter der LA 21 stehende Idee vermitteln:
Der "Ozonticker":
Berner Firmen können ab Juni 2002 beim Aful den Ozonticker bestellen.
Sie erhalten am Vortag von mutmasslichen Ozongrenzwertüberschreitungen
ein E-Mail mit der Bitte, dieses an ihre Mitarbeitenden weiterzuleiten.
Diese werden aufgefordert, nach Möglichkeit ihr Auto zu Hause zu
lassen und dadurch mitzuhelfen, die Luftqualität zu verbessern.
Das Umweltmanagement
der Stadtverwaltung:
Durch die Reduktion der durch sie verursachten Umweltbelastung wird die
Stadtverwaltung einen Beitrag an die nachhaltige Stadtentwicklung leisten.
Zusammen mit den Mitarbeitenden werden ihre Tätigkeiten durchleuchtet
mit dem Ziel der Verbesserung der "Umweltleistung". Dabei werden
auch finanzielle Einsparungen wegen bewussterem Umgang mit Ressourcen
erwartet (Energie, Büromaterial, Reinigungsmaterial, Unterhaltsarbeiten
usw.).
Begegnungszonen
in Wohnquartieren:
Seit dem 1. Januar 2002 steht den Städten und Gemeinden die "Begegnungszone"
als neue Regelung für Strassen in Wohnquartieren und in Geschäftsbereichen
zur Verfügung. Auf diesen Strassen dürfen Fussgängerinnen
und Fussgänger die ganze Verkehrsfläche benutzen. Sie sind gegenüber
den Fahrzeugführenden vortrittsberechtigt. Die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 20 km/h.
Anträge für
Begegnungszonen mit Projektskizze können von Anwohnenden und Vereinen
beim Stadtplanungsamt eingegeben werden.
Quartierökologie
West Ost
Das Kompostprojekt Gäbelbach soll mit langzeiterwerbslosen Männern
und Frauen weitergeführt und erweitert werden. Die Erweiterung in
den Osten von Bern (Kirchenfeld) ist vorgesehen. Die Leitung dieses Projektes
liegt beim vbg (Vereinigung für Beratung, Integrationshilfe und Gemeinwesenarbeit).
Mitwirkung im Quartier
(Arbeitstitel der definitive Projektname wird von der jeweiligen
Quartierbevölkerung bestimmt)
Die Stadt Bern schafft für zwei Quartiere modellhaft eine alternative
Mitwirkungsform, welche auch bisher wenig partizipierende Bevölkerungsgruppen
anspricht. Quartierbewohnerinnen und bewohner erfahren, dass eine
aktive Mitwirkung sich lohnt und in kurzer Zeit zu konkreten Verbesserungen
im Alltag führen kann. Sie bringen konkrete Vorschläge für
die Verwendung des Geldbetrages ein, den das Quartier für Massnahmen
zur Verbesserung der Lebensqualität erhält. Leute aus dem Quartier
bilden eine Jury. Diese prüft die Ideen, wählt aus und setzt
sie um. Fachpersonen aus dem Quartier und der Stadtverwaltung stehen der
Jury als Beirat zur Seite. Der Gesundheitsdienst der Stadt Bern und das
Quartierzentrum im Tscharnergut leiten das Projekt gemeinsam und evaluieren
es. 2002 wird das Projekt im Tscharnergut /Blumenfeld durchgeführt.
Das Quartier, in welchem das Projekt 2003 durchgeführt wird, ist
noch nicht bestimmt.
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