20 Jahre Erfolgreiche Quartiermitwirkung in Bümpliz-Bethlehem
200. Sitzung der Quartierkommission

13. Mai 02

Am 28. Juni 1982 gründeten 15 Vertreter der Quartierorganisationen aus dem Stadtteil VI - Bümpliz/Bethlehem unter der Leitung des damaligen Gemeinderates Hans Hubacher (SVP) die "Arbeitsgruppe Verkehr Bümpliz/Bethlehem". Unter Anwesenheit von Stadtpräsident Klaus Baumgartner konnte die Quartierkommission Bümpliz-Bethlehem am 13. Mai im Alten Schloss die 200. Sitzung abhalten. Ein Blick zurück.


Bereits die alte Gemeinde Bümpliz hatte eine "Quartierkommission"

"Der Gemeinderat der Stadt Bern hat an seiner Sitzung vom 4. Februar 1920 beschlossen, die Quartierkommission Bern/Bümpliz, deren Amtsdauer am 31. Dezember 1919 abgelaufen war, nicht mehr zu bestellen". Dies steht in einem Scheiben der Stadtkanzlei Bern an die "Stadtkanzlei-Filiale Bern/Bümpliz" vom 13. September 1922. Über die Inhalte der Arbeit der Quartierkommission der alten Gemeinde Bümpliz konnten keine Akten gefunden werden.

Erst 1973 gibt es wieder Spuren in den Stadtratsprotokollen. Der damalige Stadtrat Hans Reinhard (SP) reichte im Stadtparlament am 16.5.1973 eine Interpellation betreffend Quartierkommission ein, die in der Sitzung des Stadtrates vom 7.12.1973 beantwortet wurde. Reinhard - er gehörte zu den Erbauern des Tscharnergutes - dachte beim Bedürfnis nach Quartiermitwirkung vermutlich auch an Bümpliz/Bethlehem, das mitten in einem Neubaufieberschub lag. In kurzer Kadenz schossen hier neue Quartiere aus dem Boden: die Überbauungen Gäbelbach, Schwabgut, Kleefeld, Fellergut, Bethlehemacker entstanden. Doch die politischen Parteien im Westen Berns mochten sich nicht für die Quartiermitwirkung erwärmen.

Als erstes Stadtquartier erhielt das Kirchenfeld eine Quartierkommission. Am 28.9.1977 beschloss Gemeinderat die Einsetzung einer "Quartierkommission Kirchenfeld-Brunnadern" QUAK, die am 14.2.1978 die erste, konstituierende Sitzung abhielt.

1982: "Arbeitsgruppe Verkehr Bümpliz/Bethlehem" nimmt ihre Arbeit auf
Das Stadtplanungsamt war aber weiterhin von der Notwendigkeit von Mitwirkungsgremien in den Quartieren überzeugt und liess in Bümpliz/Bethlehem nicht locker. Am 28. Juni 1982 gründeten 15 Vertreter der Quartierorganisationen unter der Leitung des damaligen Gemeinderates Hans Hubacher (SVP) die "Arbeitsgruppe Verkehr Bümpliz/Bethlehem". Am 20. September 1982 wurde Albert Krienbühl (Südquartierleist) zum Präsidenten gewählt. Ein Mitarbeiter des
Verkehrsinspektorates übernahm nach dem Muster Kirchenfeld das Sekretariat. Wie ihr Name sagt, befasste sich die Kommission in erster Linie mit Verkehrsfragen. Den heutigen QBB Mitgliedern immer noch geläufige Themen wie Verkehrsberuhigungsmassnahmen z.B. in
Bümpliz Süd, die Planung Brünnen, der Ausbau der Bottigenstrasse, Verbesserungen für die Radfahrer, die Schulwegsicherung, der Tangentialbus, die Verkehrsberuhigung Brünnenstrasse, die Fussgängerzone Bümpliz, der Bethlehempark, uvm. prägten die Sitzungen der ehemaligen "Arbeitsgruppe Verkehr".

1987: die "Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem" wird gegründet.
Nach langen Vorbereitungsarbeiten nahm am 9. Februar 1987 die Quartierkommission Bümpliz/Bethlehern ihre Tätigkeit auf. Die Gründerinnen hatten sich über einen irn Reglement festgelegten Minderheitenschutz geeinigt, gemäss dem keine Gruppe mehr Bedenken wegen einer Majorisierung durch ander Gruppen haben musste. Der Schlüssel dazu lag in der gleichberechtigt behandelten Mehrheits-, bzw. Minderheitsmeinung. Mit Beschluss vom 8. April 1987 anerkannte der Gemeinderat die Quartierkommission Bümpliz/Bethlehern als "repräsentative Partizipationsgruppe" für den Stadtteil VI. Die QBB richtete nach der Regelung der finanziellen Leistungen mit der Stadt ihr eigenes professionelles Sekretariat ein.

Die neu geschaffene Quartierkommission befasste sich in der Folge neben den weiterhin die Kommissionsarbeit prägenden Verkehrsanliegen zunehmend auch mit andern, das Quartier betreffenden Fragen wie z. B. dem Schulversuch Bern West, der Gründung des Ortsarchives, der Tarifgestaltung SVB/PTT, der Friedhofplanung uam. Indes waren es die grossen Planungsbrocken wie die Brünnenplanung, die Planung Wangenmatt/Obermatt oder Tram Bern West, die viel Zeit der Kommissionsmitglieder in Anspruch nahmen.

Um die Arbeit effizienter zu gestalten, wurden Arbeitsgruppen eingesetzt. Sie hatten die Geschäfte zu Handen der Kommission vorzubereiten. Diese Arbeitsform erlaubte es, die Meinungsbildung der Kommission überwiegend im Konsens an den Gemeinderat und die Verwaltung weiterzugeben. Als Instrument des direkten Kontaktes zur Öffentlichkeit entwickelten sich die regelmässige Presseberichterstattung in der Bümpliz Woche und in den Tageszeitungen sowie die zu wichtigen Themen organisierten öffentlichen Mitwirkungsveranstaltungen. Ein Meilenstein der Entwicklung der Quartiermitwirkung war die Volksabstimmung zur neuen Gemeindeordnung. Darin wurde neu auch die Quartiermitwirkung geregelt. Jetzt fehlen noch die Ausführungensbestimmungen dazu, an denen gegenwärtig (2002) der Stadtrat noch hobelt. In diesem Zusammenhang organisierte sich die QBB neu als Verein (16. Oktober 2000).


Grosse Kontinuität der Mitarbeit der QBB Mitglieder

Die Arbeitsbelastung der QBB Mitglieder ist beachtlich: die Kommission trifft sich monatlich zu einer Gesamtkommissionssitzung und zu einer bis zwei Arbeitgruppensitzungen. Insgesamt trugen sich die Mitglieder im Jahre 2001 total 377 mal in eine Präsenzliste ein (Vorjahr 339). Von den heute noch Aktiven QBB Mitglieder waren irn November1982 bereits Alice Christen, Bruno Bächler und Albert Krienbühl dabei. Zu den Gründungsmitglieder gehörte 1982 auch Hans Stucki, seit der Übernahme des Sekretariates 1987 wirkt er mit beratender Stimme mit.

Die grosse Kontinuität der Mitarbeit in der QBB führte zu einer zunehmenden fachlichen Kompetenz der Kommission. Diese wird vor allem von der Stadtverwaltung beansprucht. Gemäss Jahresbericht 2001 verfasste die QBB zu total 32 Geschäften Stellungnahmen und Mitwirkungen zu Handen des Gemeinderates oder der Verwaltung. Zum zweiter Arbeitsschwerpunkt rückten die Anfragen der Quartierbewohnerinnen und Anträge der Quartierorganisationen auf (13). Aber auch Institutionen ausserhalb der Stadtverwaltung beanspruchen die Dienste der Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem: so das Kantonale Tiefbauamt (z.B. Strassenplan Hallmattstrasse, Neugestaltung Niederbottigen- und Murtenstrasse), die Permanence Bern West (Ausbau des Quartierspitals) und die Schweizerische Post (Umstrukturierung des Poststellennetzes ).

Die Mitglieder der Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem
Bethlehemleist, Alfred Knöri
Quartierverein Bethlehemacker, Jürg Moser
Bottigenleist, Peter Baumann (nur Forum)
Quartierverein Eymatt, Beatrice Ambühl
Christlich dem. Volkspartei, OG Bümpliz Bruno Bächler
Quartierverein Fellergut, Nicole Reichen
Evangelische Volkspartei, Hans-Jakob Kaltenrieder
Quartierverein Holenacker, Roland Tieche
Freisinnig-Demokratische Partei Bümpliz, Heinz Kipfer
Quartierverein Riedernrain, Katrin Völgy
Gäbelbachverein, Walter Rufer
Quartierverein Untermatt, vakant
Grüne Partei Bern, Carola Ertle Ketlerer
Schweizer Demokraten, vakant
Grüne-Freie Liste, Peter Rothebühler
Schweizerische Volkspartei Bümpliz, Paul Baumann
Grünes Bündnis, Sandro Vicini
Sozialdemokratische Partei Bethlehem, Alice Christen
Handwerker- und Gewerbeverein Bümpliz, Thomas Nissile
Sozialdemokratische Partei Bümpliz, Andreas Flückiger
Stöckackerleist, vakant
Mieter- + Quartierverein Tscharnergut, Jolanda Weber
Südquartierleist, Albert Krienbühl
Nordquartierleist, Alfred Reist
Verein Kultur, Bildung, Arbeit, Bümpliz-Bethlehem, Roland Hirt
Quartier- u. Mieterverein Schwabgut, Monika Pobst

Hans Stucki
, QBB-Sekretär

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