Massnahmenprogramm Wohnen
Gemeinderat wird aktiv
4. April 02

Im Zusammenhang mit dem 9. Massnahmenpaket zur Haushaltsanierung hat der Gemeinderat die Direktion für Planung, Verkehr und Tiefbau beauftragt, Vorschläge auszuarbeiten, die das Wohnungsangebot in der Stadt Bern möglichst kurzfristig vergrössern.
Das sogenannte "Massnahmenprogramm Wohnen" liegt nun vor und der Gemeinderat hat beschlossen, verschiedene Teile davon prioritär umzusetzen.

Vermarktung baureifer Areale
Ziel ist dabei eine rasche Vermarktung vorhandener städtischer baureifer Areale wie Weissenstein, Ackerli, Brünnen, Brunnadernrain. Im weitern will die Stadt privaten Grundeigentümerinnen und -eigentümern, die ein Areal veräussern möchten, Hilfestellung bei der Vermittlung anbieten.

Intensivierung der Kontakte mit Investierenden und Promotoren
Die Stadt will die Kontakte mit allen am Wohnbau interessierten Kreisen intensivieren. Die Fachstelle Wohnen funktioniert dabei als Anlaufstelle.

Vorantreiben von Planungen mit hoher politischer Priorität
Verschiedene Planungen werden prioritär vorangetrieben. Konkret handelt es sich um die Standorte Viererfeld, Tramdepot Burgernziel, Gaswerkareal, Manuelstrasse und Schönberg-Ost.

Prüfen neuer Wohnbauareale
Parallel zur Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzepts (STEK) werden neue Wohnbaustandorte gesucht.

Fördern des verdichteten Bauens und Nutzen von Baulücken und unternutzten Parzellen
Gemäss Erhebungen des Stadtplanungsamts existieren verschiedene Areale, die kurz- oder mittelfristig Realisierungschancen für eine Nutzungsverdichtung aufweisen.

Überprüfen von Umnutzungsmöglichkeiten zugunsten des Wohnens
Bestehende Areale, die zurzeit nicht der Wohnnutzung dienen, sollen bei Nutzungsänderungen daraufhin geprüft werden, ob eine Umnutzung zum Wohnen beziehungsweise das Vorsehen eines Wohnanteils Sinn machen könnte. Erscheint eine Umnutzung sinnvoll, versucht die Stadt, aktiv einzugreifen und die Schaffung von neuem Wohnraum zu unterstützen.

Vereinfachen der städtischen Bauordnung
Eine materielle Revision der Bauordnung soll Abläufe und Verfahren vereinfachen, beschleunigen und die Verständlichkeit erhöhen.


vorher:
Ohne Bewohner keine Steuerfranken
Förderung der Wohnstadt Bern

9. Januar 02
Der Bevölkerungsrückgang in der Stadt Bern scheint gestoppt zu sein. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass nach wie vor vor allem Familien und gut situierte Personen die Stadt Bern verlassen, weil sie keinen geeigneten Wohnraum finden.

Der Gemeinderat hat in den Legislaturrichtlinien 2001 – 2004 das Wohnen und die damit verbundene schlechte Finanzsituation der Stadt ins Zentrum gerückt: Er will in den kommenden Jahren eine namhafte Anzahl neuer Wohnungen schaffen und damit neue und finanzkräftige Einwohnerinnen und Einwohner für die Stadt gewinnen.

Dank der deutlichen Zustimmung der Bernerinnen und Berner zur Überbauungsordnung Weissenstein können im Raum Weissenstein-Neumatt rund 300 Wohnungen gebaut werden. Dies sellt allerdings nur einen Tropfen auf den heissen Stein dar. In Brünnen sollen bis 2016 in drei Etappen rund 800 Wohnungen erstellt werden. Die ersten Wohnungen in Brünnen sollen im Jahr 2005 bezogen werden können.

In der Stadt Zürich, wo zur Zeit eine eigentliche Wohnungsnot herrscht, entstehen in ehemaligen Industrie- und Gewerbezonen moderne und luxuriöse Wohnungen für urbane Menschen. Diese Trendwohnungen gehen weg wie warme Semmeln. Die Stadtflucht konnte dank ungewöhnlichen und grosszügigen Stadtwohnungen gestoppt werden.

Neue Chance im Raum Weyermannshaus
In Bern wurden noch im letzten Sommer die Interessen einer Bauschuttfirma höher gewichtet, als die Ansprüche moderner Stadtbewohner: Dicke Luft statt coole Lofts - lautete das Motto.
E
in ominöses Komitee im Umfeld der für Badegäste und Quartierbevölkerung ärgerlichen Bauschuttsortieranlage brachte die Planung Weyermannshaus Ost 3 mit rund 100 Stimmen zu Fall und verhinderte damit die Erstellung von Yuppie-Wohnungen und die Ansiedlung von Dienstleistungsarbeitsplätzen des Bundes.

Der Standort der Bauschuttsortieranlage der Resag wurde auf mindestens 20 Jahre zementiert. Gleichzeitig haben sich potente Investoren aus dem kantonalen Entwicklungsschwerpunkt Ausserholligen zurückgezogen und suchen ihr Glück ausserhalb der Gemeinde Bern. Anstelle von zentrumsnahen Yuppie-Wohnungen, welche der Stadt Bern wertvolle Steuerfranken eingebracht hätten, verbleibt das Areal auf absehbare Zeit in einer wenig wertschöpfungsintensiven Industrie- und Gewerbezone.

Erfreulicherweise ergibt sich nun mit der Planung Weyermannshaus West eine neue Chance für zentrumsnahmen Wohnungsbau. Die Planung, welche voraussichtlich im Februar öffentlich aufgelegt wird, ist zwar planerisch kein grosser Wurf, hingegen können in der unmittelbaren Nachbarschaft des Weyermannshausbades direkt bei der geplanten Tramhaltestelle neue, grosszügige Wohnungen geschaffen werden.

Die Nachfrage nach Gross- und Familienwohnungen, aber auch nach Wohnraum für individuelle Wohnformen ist gross. Wichtig ist, dass für verschiedenste Bedürfnisse Angebote bestehen, denn nur so wird es gelingen, verschiedene Bevölkerungsgruppen anzusprechen und die Abwanderung in die Agglomeration zu stoppen.

Um diese Angebote in genügendem Ausmass bereitstellen zu können, ist es unumgänglich, dass neue Planungsgebiete geprüft werden.

Deshalb hat der Gemeinderat die Direktion für Planung, Verkehr und Tiefbau damit beauftragt, das räumliche Stadtentwicklungskonzept STEK fortzuschreiben und weitere Neuplanungsgebiete zu prüfen.

zurück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationen zum Tram Bern West unter www.trambernwest.ch